KI unter der Lupe: Die Risiken von ChatGPT, DALL-E und Co. verstehen

KI-Tools wie ChatGPT und DALL-E revolutionieren gerade die Art und Weise, wie wir mit Maschinen interagieren.

Chat-GPT ist ein Sprachmodell, das menschenähnliche Antworten verstehen und generieren kann, während DALL-E eine Bild-generierende KI ist, die Bilder aus textuellen Beschreibungen erstellen kann.

In diesem Blogbeitrag untersuchen wir einige Risiken der KI-Tools.

Vertrauen

Obwohl diese KI-Modelle kohärente Textabschnitte oder realistisch erscheinende Bilder generieren können, müssen wir uns fragen, ob ihre Ausgaben faktisch korrekt sind. Es gestaltet sich für Individuen, die mit der KI interagieren, als anspruchsvoll, die Authentizität und Genauigkeit des erzeugten Inhalts zu überprüfen. Es ist daher wichtig, sich nicht nur auf die KI zu verlassen und mehrere Quellen zu konsultieren.

Während Wikipedia – die größte Online-Enzyklopädie – einen großen Wert auf die Verwendung glaubwürdiger Quellen legt, liefert ChatGPT keine Quellen für seine Antworten. Ein Blog-Beitrag für Wikimedia Deutschland fasst zusammen: „Das Problem ist, dass Textbots wie ChatGPT auf dem gegenwärtigen Stand schlicht raten, wenn sie eine Antwort nicht kennen„.

Wenn du falsche Informationen in einer ChatGPT-Antwort erkennst, kannst du OpenAI (dem Ersteller) ein Feedback über das „Daumen runter“-Symbol 👎 in dem Chat geben.

Es ist mehr Transparenz erforderlich, um die Glaubwürdigkeit und Genauigkeit von KI-Modellen zu etablieren. Ohne Schutzmechanismen, die die Zuverlässigkeit von KI-generierten Inhalten gewährleisten, könnten diese Tools Fehlinformationen verbreiten.

Privatsphäre

Es ist relativ bekannt, dass KI-Systeme nur so gut sind wie die Daten, auf denen sie trainiert wurden. Voreingenommene Daten verzerren das Ergebnis. Wenn ein Benutzer eine Frage stellt, die private Daten enthält, wie z.B. seinen Namen oder seine Adresse, kann das KI-Tool diese Informationen speichern und zu eigenen Trainingsszwecken verwenden.

ChatGPT warnt zwar davor, allerdings sind Beiträge in den sozialen Medien zu sehen, in denen Menschen ihre gesamten Lebensläufe mit ChatGPT teilen, um sein Feedback zu erhalten. Die dialogische Natur von ChatGPT könnte einen vertrauenswürdigen Eindruck erwecken. Dennoch ist es angebracht zu überlegen, ob es ratsam ist, der KI Geheimnisse anzuvertrauen, da dies potenziell zu deren öffentlicher Bekanntmachung führen könnte. Einigen Menschen sind entweder die Implikationen der Offenlegung privater Informationen nicht bewusst, oder sie wählen es, diese zu ignorieren.

Um dieses Risiko weiter zu reduzieren, könnten Datenschutzmechanismen wie Anonymisierung und Verschlüsselung implementiert werden, um sicherzustellen, dass private Daten nicht gespeichert, weitergeleitet oder für andere Zwecke als die Beantwortung der Anfragen verwendet werden.

Die italienische Datenschutzbehörde hat kürzlich ChatGPT verboten, aufgrund – wie berichtet – fehlender Rechtsgrundlage für das massenhafte Sammeln und Speichern personenbezogener Daten zwecks Trainieren des Chatbots. Gesetze wie die Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) bieten einen Rahmen für die Verwaltung dieser Risiken, und es bleibt abzuwarten, inwieweit die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorschriften durch den Einsatz von KI in Zukunft möglich sein wird.

Urheber- und Nutzungsrechte

Es entfaltet sich gegenwärtig eine anhaltende Debatte darüber, wer die Urheberrechte an Inhalten, die von einer KI generiert werden, haben kann. Bezüglich der Nutzungsrechte, überträgt OpenAI den Nutzern „alle Rechte, Titel und Interessen am Output“ seiner KI-Tools (letzer Abruf am 16.04.2023). Allerdings heißt es dort auch, dass Aufgrund der Natur des maschinellen Lernens, der Output möglicherweise nicht bei allen Nutzern einzigartig ist. Weil Andere auch ähnliche Fragen stellen und die gleiche Antwort erhalten können, kann bei solchen Inhalten kein Anspruch der einzelnen Nutzer auf ein ausschließliches Nutzungsrecht gestellt werden.

Zusätzlich werden urheberrechtlich geschützte Werke oft verwendet, um KI-Modelle zu trainieren, was Fragen aufwirft, ob KI-generierte Inhalte derivativ oder original sind. Bereits einige gerichtliche Auseinandersetzungen haben die Frage aufgeworfen, ob die KI gegen Urheberrechtsgesetze verstößt. Die Frage darüber wer die Urheberrechte bei KI-produzierten Werken beanspruchen kann und Nutzungsrechte übertragen kann, ist eng mit der Frage nach dem Urheberrecht an Trainingsdaten verbunden und daher ebenfalls ungeklärt.

Die Klärung des fairen Gebrauchs von Daten zur Entwicklung von KI, die nicht gegen das Urheberrecht von menschlichen Schöpfern verstößt, und die Bestimmung, wer die Rechte an KI-generierten Inhalten besitzt, sind komplexe Probleme. Gegenwärtig lässt sich nicht abschließend beurteilen, ob die Vorschriften in ihrer gegenwärtigen Form ausreichend sind, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.

In Kürze

ChatGPT, DALL-E und andere KI-Modelle deuten auf eine aufregende Zukunft mit neuen kreativen Möglichkeiten hin. Es bedarf weiterer Maßnahmen, um sicherzustellen, dass KI transparent, verantwortungsbewusst und im Einklang mit menschlichen Werten implementiert wird. Durch proaktives Risikomanagement können wir die Entwicklung von ethischen KI-Modellen fördern.

Foto: MS.

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